Der Transport beginnt am Samstag, 11. September, in Hamburg. An aufeinander folgenden Tagen werden drei Sektionen des Rumpfes und die beiden Flügel des neuen doppelstöckigen Airbus A380 auf der Elbe nach Dresden verschifft. Die Geschwindigkeit der fünf Schubverbände beträgt im Durchschnitt acht Kilometer pro Stunde. So wird es rund zwei Wochen dauern, bis alle Baugruppen in Sachsen eintreffen. Weitere Originalstrukturteile und Ausrüstung werden für den Test nicht benötigt. Besondere Herausforderungen für die Kapitäne der fünf Schiffe werden einige der mehr als 40 Brücken darstellen, die sie auf der rund 570 Kilometer langen Strecke durchfahren müssen. In Dresden werden die Sektionen mit einem 800t-Kran von der Elbe auf die Autobahn gehoben und dann per Spezialtieflader zur Testanlage am Dresdner Flughafen transportiert. Spätestens am 1. Oktober wird das letzte Schiff am Dresdner Elbufer festmachen.
Sobald die Airbus A380-Sektionen bei der IABG ankommen, werden sie in das Versuchsgerüst integriert und von einem Airbus-Team endmontiert. Die folgenden Monate bis August 2005 nutzt die IABG dazu, den Versuchsaufbau zu komplettieren und die Testanlage zu erproben. Der eigentliche Betriebsfestigkeitsversuch beginnt im September nächsten Jahres und läuft drei Jahre. Das entspricht einem Serviceeinsatz des Airbus A380 von rund 25 Jahren. Bereits nach 5.000 erfolgreich simulierten Flügen kann der Airbus A380 im Jahre 2006 in den Einsatz bei den Fluggesellschaften gehen. Dass der Test anschließend noch bis ins Jahr 2008 fortgeführt wird, versetzt Airbus in die Lage, gewissermaßen in die Zukunft zu sehen. Denn noch während der Testphase kann erkannt werden, in welchem Zustand sich die Flugzeuge dieses Typs in einigen Jahren bzw. Jahrzehnten befinden werden.
Der Airbus A380 gilt als das modernste Verkehrsflugzeug der Welt und ist mit zwei übereinander liegenden und durchgängigen Passagierdecks ausgestattet. Gegenüber den größten gegenwärtigen Verkehrsflugzeugen werden die Betriebskosten um bis zu 20 Prozent gesenkt. Derzeit liegen 139 Bestellungen und weitere Kaufabsichten für den Airbus A380 vor.
Airbus hat die IABG im Herbst 2002 damit beauftragt, den Lebensdauertest für den Airbus A380 durchzuführen. Das Hightech-Unternehmen aus Ottobrunn bei München hat über 40-jährige Erfahrung auf diesem Gebiet. Allerdings gab es noch keine Halle, in der ein Flugzeug dieser Größenordnung hätte getestet werden können. So baute die IABG im vergangenen Jahr zusammen mit ihrer sächsischen Partnerfirma IMA GmbH, die gleichzeitig größter Unterauftragnehmer der IABG im Airbus A380 Programm ist, ein Testzentrum für Großflugzeuge am Flughafen Dresden. Die direkte Verbindung zum Airbus-Werk in Hamburg über die Elbe sowie Investitionen in Arbeitsplätze in den neuen Bundesländern waren zentrale Gründe für diese Standortwahl.
Airbus ist ein EADS-Unternehmen mit BAE SYSTEMS.
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