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Airbus A400M „landet“ bei der IABG in Dresden

Der neue europäische Airbus-Militärtransporter A400M wird nach dem erfolgreichen Erstflug nun den für die Zulassung notwendigen Betriebsfestigkeitsversuchen unterzogen und hierzu in den Testanlagen der IABG Dresden rund 25.000 simulierte Flüge absolvieren. Am 5. Januar wurde das erste Segment der Testzelle für den erforderlichen Betriebsfestigkeitsversuch auf dem Dresdner Flughafen entladen. Der Transport erfolgte durch das speziell für großvolumige Lasten entwickelte Transportflugzeug A300-600 ST “Beluga“. Alle angelieferten Teile werden am 7. und 8. Januar vom Flughafen Dresden zur nahen A400M-Testhalle der IABG transportiert. Hier werden die Sektionen von der IABG in das Versuchsgerüst integriert. Die Endmontage der kompletten Flugzeugstruktur führt ein Team des Herstellers Airbus Military durch.

Der sich anschließende Ermüdungs- und Schadenstoleranztest umfasst die Flight-by-Flight Simulation von 25.000 Flügen und beinhaltet statische Messkampagnen sowie einen Restfestigkeitsversuch. Die Tests sollen noch in diesem Jahr beginnen.

„Bei der Entwicklung von Flugzeugen bahnt sich derzeit ein grundlegender Wandel zur Nutzung der leichteren CFK-Strukturen in ausgewählten Bereichen an“, so Felix Schwarberg, Projektleiter der IABG. „Mit dem jetzt durchzuführenden Ermüdungsversuch am Airbus A400M ergibt sich für uns die Möglichkeit, diesen Wechsel im Bereich der Qualifizierung der Flugzeugstruktur zu begleiten.“

Beginnend mit dem Airbus A300 hat die IABG für alle bisherigen Airbus-Typen Komponenten auf ihr Lebensdauerverhalten hin getestet. Unter anderem hat das Unternehmen in den Jahren 1998 bis 2003 bereits in Dresden einen Ermüdungsversuch am Airbus A340-600 durchgeführt. Das Technologieunternehmen IABG testet in Dresden derzeit auch den Airbus A380 auf seine Ermüdungsfestigkeit. Am Hauptsitz in Ottobrunn werden gleichzeitig die Versuche zur Lebensdauerverlängerung am Airbus A320 durchgeführt.

Über A400M: Der Militärtransporter A400M ist 45,10 Meter lang und hat eine Flügelspannweite von 42,40 Metern. Gegenüber anderen Transportflugzeugen zeichnet er sich vor allem durch seine extreme Vielseitigkeit und Effizienz aus: Er kann bis zu 850 km/h schnell, aber für den Lastenabwurf aus niedriger Höhe auch extrem langsam fliegen, dabei maximal 37 Tonnen zuladen und mit 20 Tonnen Fracht fast 6.600 Kilometer weit fliegen. Er eignet sich für den Einsatz auf unbefestigten Pisten und kann in kürzester Zeit zum Tankflugzeug umgerüstet werden. Das Flugzeug trägt den gestiegenen Anforderungen im militärischen Lufttransport Rechnung; zugleich sichern Entwicklung und Serienfertigung Arbeitsplätze in ganz Europa. Derzeit haben acht Länder zusammen 184 Maschinen bestellt, von denen 60 für die Bundesluftwaffe bestimmt sind.