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Führende Geoinformationsdienstleister aktualisieren Digitales Landschaftsmodell Deutschlands

Eine Arbeitsgemeinschaft aus Infoterra, IABG und DELPHI IMM aktualisiert und ergänzt Geodaten für knapp 360.000 Quadratkilometer Fläche. Die Hauptphase der Kartierung beginnt in Produktionszentren in Potsdam und Dresden.

Die erste Projektphase der laufenden Aktualisierung des Digitalen Landschaftsmodells Deutschlands (DLM-DE) ist erfolgreich abgeschlossen: die von der Infoterra GmbH koordinierte Arbeitsgemeinschaft ARGE-DLM-DE lieferte eine Testkartierung über 2.700 Quadratkilometer im Großraum München an das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG). Diese wurde jetzt geprüft und abgenommen. Damit können die Arbeiten an der Hauptkartierung wie geplant Anfang Oktober beginnen. Die gesamte Aktualisierung soll bis Ende 2010 abgeschlossen werden. Der Auftrag war im Mai 2009 vergeben worden.

In hochmodernen Produktionszentren in Potsdam und Dresden werden insgesamt 30 Kartierexperten von Infoterra, DELPHI IMM (Potsdam) und der IABG das DLM-DE mit Hilfe von Satellitenbilddaten auf seine Aktualität hin überprüfen. Dabei sollen Landbedeckung und Landnutzung berücksichtigt, inhaltliche und geometrische Veränderungen erfasst und Ergänzungen durch Objekte, die bisher nicht Bestandteil des DLM-DE waren, vorgenommen werden. Kartiert werden zum Bespiel die jüngsten Erweiterungen von Siedlungs- und Industriegebieten oder auch Veränderungen von Wald-, Acker- und Wiesenflächen. Die Mindestkartierfläche beträgt dabei 1 ha, das Stichjahr ist 2009. Überprüfung und Aktualisierung der Daten erfolgen mittels hocheffizienter, halbautomatischer Datenprozessierung. So können Zeit und Kosten gespart und die Qualität der Daten sichergestellt werden.

Innerhalb der Arbeitsgemeinschaft sind die Projektpartner für spezifische Aufgaben zuständig, So übernimmt die IABG neben der Erfassung der Landnutzungsveränderung auch die Implementierung des Datenbank-Schemas und ist für die Erstellung des Qualitätssicherungs-Konzepts sowie die Entwicklung von Software-Werkzeugen für eine effiziente Kartierung und für die Qualitätssicherung verantwortlich.

Projektleiter Marek Tinz von Infoterra zeigt sich angesichts der Aufgabe voller Respekt, aber auch überzeugt: "Diese komplexe Aktualisierung in der Kürze der Zeit zu erstellen ist sicherlich eine große Herausforderung, zudem fordert das BKG eine Gesamtgenauigkeit von nicht weniger als 95 Prozent", so Tinz. "Unsere Erfahrungen aus ähnlich dimensionierten Projekten und der Testkartierung zeigen aber, dass die Teams unserer Arbeitsgemeinschaft in der Lage sind, diesen Anforderungen gerecht zu werden.“

Johann Sehner von der IABG fügt hinzu: „Die erfolgreich durchgeführte Testkartierung ist das Resultat der exzellenten Zusammenarbeit der Projektpartner innerhalb der Arbeitsgemeinschaft. Sie ist ein wichtiger erster Schritt hin zu einer umfassenden Aktualisierung des digitalen Landschaftsmodells Deutschland.“

Primäre Datenquelle für die Kartierung ist die deutsche Satellitenkonstellation RapidEye, die nun erstmals ganz Deutschland flächendeckend erfassen soll: 750 Kacheln von jeweils 25 x 25 qkm Größe sind dafür notwendig. Die Datenakquisition läuft bereits seit Anfang Juli und soll nach Möglichkeit noch in der Vegetationsperiode 2009 abgeschlossen werden.

Im Rahmen dieser Aktualisierung wird das DLM-DE dahingehend ergänzt, dass die darin enthaltenen Informationen den Klassen der gesamteuropäischen Landnutzungskartierung CORINE Land Cover (CLC) entsprechen. Damit entsteht für Deutschland ein Geodatensatz, der vielseitige Anwendungen in den Sektoren Umwelt, Land- und Forstwirtschaft, Gewässerschutz, Verkehr, Sicherheit und Raumplanung bedienen kann. Gerade für interdisziplinäre Fragestellungen, für die präzise Vermessungs- und Umweltinformationen benötigt werden, stellt das neue DLM-DE eine aktuelle und solide Grundlage dar.

Nicht zuletzt erfüllt das neue DLM-DE die Spezifikationen der so genannten "Land Monitoring Core Service"-Komponente des Europäischen GMES-Programms und wird zukünftig Teil eines grenzübergreifend harmonisierten europäischen Datenbestands sein.