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IABG testet die PC-21 von Pilatus auf Festigkeit und Ermüdung

Im Rahmen eines europäischen Wettbewerbs ist es der IABG zu Beginn des Jahres gelungen, den Zuschlag für wichtige Strukturversuche zur Zertifizierung der Pilatus PC-21 zu erhalten. Nach Abschluss der technischen Planung werden in Kürze die Versuche in den Prüfanlagen der IABG in Ottobrunn aufgenommen.

Die PC-21 ist ein völlig neu entwickeltes Flugzeug. Der einmotorige Tiefdecker mit zwei hintereinander liegenden Sitzen für Flugschüler und Instruktor dient der Flugausbildung von Piloten. Die für extreme Einsatzbedingungen entwickelte Maschine soll im Ausbildungsbereich eingesetzt werden. Sie ist mit modernster Avionik ausgerüstet und kombiniert den ökonomischen Betrieb eines Turbo-Prop-Flugzeugs mit einer hervorragenden Leistungsfähigkeit. Über zahlreiche Simulationsmöglichkeiten und eine hochmoderne digitale Cockpitausstattung können die Anforderungsprofile unterschiedlicher Flugzeugtypen vorgegeben werden. Für den Betreiber bedeutet dies eine signifikante Reduktion der Flotte und damit auch der Kosten, da er auf das Vorhalten unterschiedlicher Flugzeugmuster verzichten kann bzw. die Anzahl der Flugstunden der um ein Vielfaches teureren Jet-Flugstunden reduziert. Mit den Leistungsmerkmalen eines Jets gilt die PC-21 als derzeit „modernster Trainer“ weltweit.

Wie jedes Flugzeug benötigt auch die PC-21 eine Zulassung, bevor sie ihren regulären Flugbetrieb aufnehmen darf. Wesentliche Aufgaben hierfür übernimmt die IABG. Mit der umfangreichen Versuchsplanung für die Strukturtests wurde Anfang 2004 begonnen. Gegenwärtig laufen die Arbeiten für die Erstellung des Versuchsaufbaus für den statischen Test mit den Tragflächen („Wing Static Test“). Er ist für die Zulassung des Flugzeugtypen erforderlich und muss Ende 2004 abgeschlossen sein. Parallel hierzu wird auch die Qualifizierung der Fahrwerke durch Falltests am Haupt- und am Bugfahrwerk vorgenommen. Anschließend soll im Frühjahr 2005 an einer zweiten Zelle der auf etwa zwölf Monate angesetzte Ermüdungstest („Full Scale Fatigue Test“) durchgeführt werden. Alle Untersuchungen werden im Test- und Analysezentrum der IABG an ihrem Hauptsitz in Ottobrunn durchgeführt.

Mit den Tests an der PC-21 setzt die IABG ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Flugzeugbauer Pilatus konsequent fort. So wurde bereits 1983 die Gesamtzelle der PC-7 sowie 1994/1995 das Geschäftsreise- und Frachtflugzeug Pilatus PC-12 unter Federführung der IABG erfolgreich auf Herz und Nieren geprüft.

Die IABG bringt ihre hohe Kompetenz und ihre langjährige Erfahrung im Bereich der zulassungsrelevanten Belastungsversuche an Gesamtzellen ein. Mit den bevorstehenden Strukturversuchen bestehen beste Voraussetzungen für die IABG, ihre Spitzenposition im Wettbewerb auch in Zukunft zu behalten und weiter auszubauen.