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Mit TEXnet bei ELITE 2004

Vom 30. April bis 14. Mai 2004 fand auf dem Truppenübungsplatz HEUBERG im südlichen Baden-Württemberg die Luftwaffenübung „ELITE (Electronic Warfare Live Training Exercise)“ statt. Über 1200 Einsatzkräfte aus 17 Nationen mit mehr als 90 Luftfahrzeugen sowie bodengebundenen Flugabwehr- und Einsatzführungssystemen nutzten diese Gelegenheit zum Üben des „Einsatzes im Verbund“. Die IABG unterstützte die deutsche Luftwaffe vor Ort mit ihrer Test- und Experimentalumgebung „TEXnet“.

ELITE ist eine jährlich stattfindende, komplexe Hochwertausbildung der Luftwaffe. Sie stellt einen besonderen Höhepunkt der Einsatzaus- und -weiterbildung der fliegenden Besatzungen, des Führungs- und Funktionspersonals der Flugabwehrraketenkräfte und des Radarführungsdienstes dar. Wie der Name bereits sagt, liegt der Schwerpunkt von ELITE im Üben des „elektronischen Kampfes (EloKa)“.
Experten der IABG unterstützen bei ELITE die Missionsplanung und -auswertung. Grundlage bildet die netzwerkfähige Test- und Experimentalumgebung TEXnet. Sie ist sozusagen das „Fundament“, auf dem Simulationssysteme und Komponenten für die verschiedenen Anwendungen aufbauen. So etwa auch das bei ELITE eingesetzte Simulationssystem ECONDUA, das den Luftangriff abbildet. Weitere TEXnet-Komponenten werden zur Wirksamkeitsanalyse der EloKa-Maßnahmen sowie zur Datenaufzeichnung im HARM-Lenkflugkörper eingesetzt.

Über den Einsatz bei ELITE hinaus konnte die Vielseitigkeit und hohe Qualität der in TEXnet enthaltenen Komponenten und Simulationssysteme bereits im Februar dieses Jahres unter Beweis gestellt werden. Im Rahmen des multinationalen „Concept Development and Experimentation (CD&E)“-Programmes wurde das Simulationssystem JOANA mit amerikanischen Modellen und Führungssystemen im US Joint Forces Command in Norfolk gekoppelt und erfolgreich für das „Multinational Experiment (MNE3)“ eingesetzt. JOANA bildet die Streitkräfteebene (joint/combined) ab und kann den Übergang von friedenserhaltenden Maßnahmen zu Kampfmaßnahmen medienbruchfrei abdecken. Kein Wunder also, dass die Teilnehmer des Einsatzführungskommandos in Potsdam JOANA sehr positiv bewerteten.

Die IABG war mit TEXnet auch auf der ILA 2004 in Berlin vertreten. Dort konnte unter anderem auch das gemeinsam von IABG und EADS entwickelte Simulationssystem „BNS“ besichtigt werden. BNS ist eine moderne Waffensystemsimulation für ein zukünftiges modulares Flugabwehrsystem des Heeres. Es erlaubt die Analyse zukünftiger Fähigkeiten, kann zur Nachweisführung von Hard- und Software eingesetzt werden und ermöglicht Ausbildung und Übung.

Besonderen Wert legt IABG dabei auf die Feststellung, dass aufbauend auf der in TEXnet realisierten, modularen Softwarearchitektur eine Firmen-übergreifende Systementwicklung machbar und auch sinnvoll ist. Der Nachweis wurde durch BNS eindrucksvoll erbracht. Wichtige Schlagworte für den technischen Fachmann sind hierbei „HLA - High Level Architecture“, „PSISA“ und „GERTICO“. Diese Techniken erleichtern die querschnittliche Verwendung von Simulationskomponenten. Erfolgreich demonstriert wurde dies bereits mit „SAMOC“, dem zukünftigen Gefechtsstand FlaRak. SAMOC verwendet für „Embedded Training“ das von der IABG entwickelte Simulationssystem MOCCA und hat seine erste Bewährungsprobe während der jüngsten Luftverteidigungsübung „Joint Project Optic Windmill (JPOW VIII)“ im April 2004 erfolgreich bestanden. Dort war die deutsche Marine mit der auf TEXnet basierenden virtuellen Fregatte SIMBURG vertreten.