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Tag der Raumfahrt bei der IABG - ein voller Erfolg

Raumfahrt zum Anfassen – starker Andrang beim Tag der offenen Tür des Raumfahrttestzentrums der IABG

Auf überaus großes Interesse stieß der Tag der offenen Tür des Raumfahrttestzentrums (RTZ) der IABG. Das in Ottobrunn ansässige Unternehmen öffnete zum „Tag der Raumfahrt“ am heutigen Sonntag seine Tore für die Öffentlichkeit. Fast 1000 Besucher nutzen die seltene Gelegenheit und informierten sich über die nicht nur für High-Tech-Fans beeindruckenden Anlagen und Tests.

Im Rahmen von 1-stündigen Führungen demonstrierten die Mitarbeiter der IABG ihre Arbeit, erläuterten technische Details zu Tests und Anlagen und gingen auf die zahlreichen Fragen der Besucher ein. Diese zeigten sich begeistert von der faszinierenden Technik. Aber auch über den Sinn der Raumfahrt wurde diskutiert. „Verschwendung von Steuergeldern oder ein echter Nutzen für die Menschheit?“ Diese Frage wurde natürlich gestellt angesichts der vielen Milliarden Euro, die der Bund in die Raumfahrt steckt.

Seit 1968 betreibt die IABG das RTZ, eines der drei durch die ESA (European Space Agency) koordinierten Testzentren für die europäische Raumfahrt. Sie bietet damit ihren Kunden die gesamte Bandbreite an Leistungen für die Qualifizierung von Raumfahrtsystemen. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat die IABG bereits über 120 Satelliten und Trägersysteme untersucht. Da-zu gehören unter anderem viele europäische wissenschaftliche Satelliten wie die Cluster I- und II- Satelliten zur Erforschung der Sonnenwinde und des Erdmagnetfeldes sowie die SKYNET/NATO-Satellitenflotte.

Im vergangenen Jahr wurde das Satellitenprojekt "Rosetta-Lander" in der Weltraumsimulationsanlage der IABG getestet. Rosetta dient der Erkundung des 800 Millionen Kilometer entfernten Kometen "Wirtanen" und soll im Jahr 2003 ins All geschickt werden. Verschiedene physikalische Experimente sollen dann Aufschlüsse über die Entstehung des Universums geben.

Seine besondere Kompetenz hat das Unternehmen beim Testen und Qualifizieren von Großstrukturen der Ariane 2 bis 4 -Trägersysteme sowie der neuen Ariane 5 erfolgreich unter Beweis gestellt. Die Oberstufe der Ariane 5 konnte bei der Führung durch das RTZ sogar besichtigt werden.

Mit der europaweit einzigen Vibrationsanlage für Großstrukturen, einem neuen Schalllabor zur Simulation der hohen Schallbelastung beim Raketenstart und einer entsprechenden Halle für Großversuche verfügt die IABG über alle erforderlichen Ressourcen. Da sich auf diese Weise aufwendige Transporte zwischen verschiedenen europäischen Testinstituten erübrigen, leistet das Unternehmen auch einen erheblichen Beitrag zur Kosteneinsparung bei den internationalen Projekten.

Eine weitere Station beim Rundgang durch das RTZ war das Labor zur Prüfung der elektromagnetischen Verträglichkeit. Hier hatten die Besucher die Möglichkeit sich davon zu überzeugen, welche Störungen durch elektromagnetische Felder z.B. Handy hervorgerufen werden können.

Alle Besucher hatten auch die Gelegenheit, sich über die vorhandenen Weltraumsimulationsanlagen und die verschiedenen Testmethoden zu informieren. Dabei konnte auch der Kontrollraum besichtigt werden, von dem aus alle Anlagen überwacht und gesteuert werden.

Ein besonderes „Schmankerl“ bot die IABG ihren Gästen mit der Öffnung ihrer in ganz Europa einmaligen Magnetfeldsimulationsanlage. Mittels dieser Anlage ist die IABG in der Lage, das Erd-Magnetfeld in jeder Lage zu simulieren oder völlig aufzuheben. Trotz der dort aktuell laufenden Umbauarbeiten wurde ein Shuttlebusverkehr zu dem Versuchsstandort eingerichtet. Ein Experte der IABG führte die Besucher dort in die Welt der Magnetik ein.

Auch für kleine Besucher hatte die IABG gesorgt. Während sich ihre Eltern von der Technik faszinieren ließen, vergnügten sich die Kleinen entweder mit Basteln oder mit Tattoo-Malerei. Andere griffen selbst zur Kreide und brachten ihre Vorstellungen von der Raumfahrt zu Papier.

Bilder vom Tag der Raumfahrt bei der IABG finden Sie unter Presse/Downloads.