Durch den Einsatz aktueller Systemtechniken wie Internet of Things (IoT), Cloud Computing, Big Data, Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik kann die Effizienz in der landwirtschaftlichen Produktion deutlich erhöht werden bei gleichzeitiger Berücksichtigung von Anforderungen an Umwelt und Tierwohl.
Hierbei können sich Arbeitserleichterungen ergeben, z. B. durch einen verringerten Dokumentations- und Planungsaufwand, Aufgaben-Statuslisten (ToDo) und die Automatisierung von Prozessen. Dank einer erhöhten innerbetrieblichen Transparenz können Entscheidungen fundierter getroffen und Prozesse im Betrieb, aber auch im Austausch mit Zulieferern und Kunden optimiert werden.
Natürlich verliert der Landwirt dadurch auch einen großen Teil seiner Handlungsautonomie bei Prozessen und Entscheidungen und mag sich durch die zunehmende Komplexität der digitalisierten Prozesse überfordert fühlen.
Auch in der digitalisierten Landwirtschaft stellen sich die Fragen nach der Datenhoheit (wem gehören die Daten), der Datensicherheit (von wem und wie können die Systeme angegriffen werden) und der Datenkonsistenz (Übereinstimmung des digitalen Abbildes des Betriebs mit dem realen Zustand).
Nach dem "Precision Farming" (Optimierung von Prozessen, Dosierungen etc.) und dem "Smart Farming" (sensorbasierte Echtzeitsysteme zur Applikation von Dünger, Pflanzenschutz etc.) erreicht die Landwirtschaft nun mit dem "Digital Farming" eine neue Entwicklungsstufe.
Den unzweifelhaften Vorteilen der Digitalisierung durch - vor allem - eine bessere Erfassung, Analyse und Nutzung der Daten stehen die Fragen nach Aufwand und Nutzen gegenüber. Sind diese Formen der Technisierung landwirtschaftlicher Betriebe für alle Betriebsgrößen möglich und sinnvoll? Kann dieser Ansatz nur in der klassischen, industriellen Landwirtschaft funktionieren oder auch für Ökobetriebe sinnvoll sein?
Landwirte werden sich mit dem Thema der Digitalisierung umfassend beschäftigen müssen und sich kompetent beraten und unterstützen lassen.