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Airbus A380 wird in Dresden getestet - Airbus vergibt Auftrag an IABG

Dresden - Die Lebensdauertests für das neue Großraumflugzeug A380 werden in Dresden stattfinden. Den Auftrag dafür hat die Airbus Deutschland GmbH an die IABG mbH aus Ottobrunn bei München vergeben, für die es bereits der 6. Versuch im Rahmen des Airbus-Programms ist. Beteiligt an der Durchführung ist als Unterauftragnehmer die <link http: www.ima-dresden.de mail ein fenster zum versenden der>IMA Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH aus Dresden.

Die Vergabe des bislang größten Gesamtzellentests ist ein erneuter Kompetenzbeweis und eine Stärkung des Wirtschafts- und Technologie-Standorts Deutschland. Um der besonderen Dimension des Großraumflugzeuges gerecht zu werden, wird für den Test bis 2003 eine neue Halle in unmittelbarer Nähe zum Airport Dresden gebaut werden.

„Bereits seit der ersten A300 Anfang der 70er Jahre sind wir an den Ermüdungsversuchen der Airbus-Flugzeugprogramme beteiligt. Die Kooperation mit der IMA in Dresden hat sich bei den derzeit laufenden Tests an der A340-600 hier in Dresden hervorragend bewährt und trägt dazu bei, dass Deutschland bei der Durchführung von Ermüdungsversuchen an großen und komplexen Flugzeugstrukturen in Europa einen hervorragenden Ruf genießt,“ sagte Prof. Dr. Rudolf Schwarz, Vorsitzender der Geschäftsführung der IABG.

Der Lebensdauertest

Ziel des Versuchs ist es, die Lebensdauer der gesamten Flugzeugzelle für die geplante Einsatzzeit von ca. 25 Jahren zu verifizieren. Hierzu werden zeitgerafft innerhalb von 26 Monaten die im Flugbetrieb zu erwartenden Belastungen für insgesamt 47.500 Flüge simuliert, um die notwendige Sicherheit gegenüber dem Auslegungsziel von 19.000 Flügen nachzuweisen. Zum Einsatz kommt wie schon beim Test am A340-600 eine von der IABG neu entwickelte Methode der Versuchssteuerung, mit der die Versuchsgeschwindigkeit erheblich gesteigert werden kann und somit Airbus schnellstmöglich Aussagen über das Lebensdauerverhalten der Flugzeugzelle erhält.

Die Gesamtanlage besteht aus einem umfangreichen Versuchsgerüst, das die Testzelle aufnimmt. Darin integriert ist eine hydraulische Belastungsanlage mit fast 200 Zylindern. Diese Hydraulikzylinder simulieren in Verbindung mit speziell entwickelten Lasteinleitungssystemen an der Teststruktur die Lasten wie sie im Flugbetrieb auftreten. Das Steuer- Regelungs- und Überwachungssystem der Anlage umfasst 250 Kanäle. Die Belastung der Versuchsstruktur wird mit einer Messanlage erfasst, die es gestattet, mit 7.200 Kanälen Materialdehnungen, Druck- und Temperatur- sowie Verformungswerte während des Versuchsablaufs zu erfassen und zu protokollieren
Beginnen sollen die Tests bereits im November 2005. Die reine Versuchsdauer beträgt dann im Mehrschichtbetrieb 380 Tage, wobei der Test rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche läuft. Er wird nur unterbrochen durch regelmäßige Inspektionen an der Flugzeugstruktur. Das Testende ist für Dezember 2008 zu erwarten. Die Testzelle besteht aus dem elliptischen Rumpf mit einem maximalen Durchmesser von ca. 8,5 Metern, den beiden Flügeln mit einer Gesamtspannweite von rund 80 Metern. Pylon, Fahrwerke und Leitwerk sind als Ersatzstrukturen nachgebildet.

Transport – Spezialisten gefragt

Nicht nur der Ermüdungsversuch, sondern bereits die Anlieferung der Teststrukturen wird hohe logistische Anforderungen an alle Beteiligten stellen. So ist für 2004 geplant, die einzelnen Sektionen der A380-Struktur von den Produktionsstätten in Frankreich und England zu-nächst per Schiff nach Hamburg zu bringen. Zusammen mit den deutschen Rumpfsektionen werden sie dann die Weiterreise auf der Elbe diesmal per Binnenschiff auf einem so genannten Schubleichter nach Dresden antreten. Am Ziel erwartet sie dann ein Tieflader, um sie nach dem Umladen per Mobilkran zur neuen Testhalle in der Nähe des Dresdner Flughafens zu transportieren.