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Die Entwicklung des neuen Schützenpanzers „Igel“ – ein Beispiel für den Einsatz von „MILSim Heer“

Das Bundesverteidigungsministerium (BMVg) hat entschieden, einen neuen Schützenpanzer „Igel“ als Nachfolger für den Schützenpanzer „Marder“ von der deutschen Industrie auf Basis weitgehend vorhandener Komponenten entwickeln zu lassen.

Der Schützenpanzer „Marder“ hat sich in den letzten 30 Jahren als verlässliches Waffensystem erwiesen. Er verfügt jedoch nicht über die Eigenschaften, die heute von einem modernen Schützenpanzer gefordert werden. Dies betrifft vor allem die Schutzmöglichkeiten, die Bewaffnung und das Antriebskonzept. Deshalb soll der „Marder“ in den nächsten Jahren durch den neuen Schützenpanzer „Igel“ ersetzt werden. Bei der Erarbeitung der Systemfähigkeitsforderungen und funktionalen Forderungen an den „Igel“ kommen Simulationssysteme zum Einsatz, die den neu konzipierten „Igel“ in allen wesentlichen Details abbilden und als virtuellen Prototypen in einer ebenfalls simulierten operativen Umgebung einsetzen.

Das von der IABG entwickelte und nachfolgend vorgestellte Simulationskonzept stellt bei der jetzt vorgesehenen beschleunigten Entwicklungsphase ein wesentliches Unterstützungsinstrumentarium für Industrie und Behörden dar.

Bei der IABG sind bereits Simulationssysteme vorhanden, die die technischen Aspekte des „Igel“ abdecken können. Auch für die Simulation des operativen Umfelds kann die IABG mit dem System PABST 2000 („PABST“ für Panzerabwehr-Bewertungsinstrument) beitragen.

Bei der Erstellung eines möglichst detailgetreuen Simulationssystems für den „Igel“ stellt sich die Aufgabe, die vorhandenen Simulationssysteme zu einem Simulationsverbund zusammenzuschließen, wobei auch die Forderung nach Interoperabilität und Widerverwendbarkeit beachtet werden muss. Dabei ist insbesondere die Einbindung eines oder mehrerer aktiver Benutzer (sog. Man-in-the-Loop Simulation, MILSim) zu berücksichtigen.

Bei der IABG wird dieses Konzept im System „MILSim Luftwaffe“ bereits seit mehreren Jahren für die Entwicklung von Systemen der Luftwaffe und für technisch-operationelle Untersuchungen genutzt. Dieses System wird zur Zeit auf der Basis eines neuen Simulationsrahmens, der es gestattet, Simulationssysteme, auch mit unterschiedlichen technischen Anforderungen, zu einem Simulationsverbund zusammenzufügen, neu implementiert. Es liegt daher nahe, ein analoges Konzept „MILSim Heer“ für die Belange des Heeres einzusetzen.

„MILSim Heer“ eignet sich in hervorragender Weise dafür, neue Waffensysteme des Heeres ausgiebig zu untersuchen. Das erste Beispiel dafür ist der „Igel“.