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IABG nimmt zweiten Zylinderkopfprüfstand am Standort Ottobrunn in Betrieb

Am 10. Mai 2012 nimmt die IABG ihren neuen Zylinderkopfprüfstand II in Betrieb. Dieser erweitert die bestehenden Prüfkapazitäten und weitet die Anwendungsmöglichkeiten in Richtung Groß- und Industriemotoren aus.

Mit dem Zylinderkopfprüfstand II lassen sich die thermischen Beanspruchungen von Zylinderköpfen im Labor zeitgerafft nachbilden und damit der Nachweis der Betriebsfestigkeit unter zyklischer thermomechanischer Belastung erbringen. Die Zylinderköpfe können im Gegensatz zum herkömmlichen Motordauerlauf bereits in einem sehr frühen Entwicklungsstadium getestet werden, ohne dass der komplette Motor zur Verfügung stehen muss. Aufwändige, teure Motorprüfstandsläufe und Fahrversuche lassen sich dadurch auf ein Minimum reduzieren. Damit tragen wir den immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen in der Automobilindustrie Rechnung.

Herzstück der Anlage ist eine mit einem Propan-Sauerstoff-Gemisch betriebene Brennereinheit, auf der mit insgesamt sechs separat justierbaren Brennern Zylinderköpfe verschiedener Dimension im Dauerbetrieb geprüft werden. Die Prüflinge können in kürzester Zeit auf Betriebstemperatur aufgeheizt und mit temperierten Kühlmitteln in frei definierbaren und wählbaren Zyklen abgekühlt werden. Zur Kühlung stehen zwei getrennte Kreisläufe mit verschiedenen Vorlauftemperaturen zur Verfügung. Hier ist es möglich, die Prüfungen mit kundenspezifischen Kühlmitteln durchzuführen.

Im Zuge der Errichtung des neuen Prüfstands ist auch ein neues und modernes Prüfstandsgebäude entstanden.

Gegenüber dem bei der IABG bereits vorhandenen Zylinderkopfprüfstand I setzt der Zylinderkopfprüfstand II zusätzlich auf einen modularen Aufbau. Die einzelnen Brenner sind variabler positionierbar, so dass sich nun auch Zylinderköpfe von Großmotoren prüfen lassen. Alle Bestandteile der Anlage sind auf einen automatisierten Dauerbetrieb ohne Bedienpersonal im Versuchsraum ausgelegt. Am Prüfstand ist ein Kamerasystem installiert, mit dem auftretende Risse zeitgenau erkannt und dokumentiert werden können. Der offene Aufbau ermöglicht Inspektionen während des Dauerlaufs. Der Prüfstand lässt sich vollautomatisch über eine eigens definierte Benutzeroberfläche steuern. Angeschlossen an den Versuchsraum sind eine Leitwarte sowie ein getrennter Montage- und Lagerbereich.

Andreas Schießl, Vertriebsleiter des Geschäftsfeldes Automotive bei der IABG, würdigt die Bedeutung des neuen Prüfstands: „Der zweite Zylinderkopfprüfstand ist für die IABG ein weiterer Meilenstein auf dem Weg hin zu einem strategischen Entwicklungspartner im Motorenbau mit dem Schwerpunkt kundenspezifischer Gesamtleistungen im Bereich Test, Analyse und Simulation.“