Kontakt

Mars-Ballon Archimedes erfolgreich getestet

Die erste Parabelflugkampagne für den Mars-Ballon „Archimedes“ ist Ende Juni erfolgreich zu Ende gegangen. Bereits im Vorfeld leistete die IABG einen wesentlichen Beitrag zu diesem anspruchsvollen Vorhaben, indem sie in ihrem Raumfahrttestzentrum Aufblas- und Faltungstests am Ballon durchführte.

„Archimedes“ (Aerial Robot Carrying High Resolution Imaging a Magnetometric Experiment and Direct Environmental Sensing Instruments) ist ein mit Helium gefüllter Forschungsballon von etwa 15 Metern Durchmesser. Er soll bei einer für 2009 geplanten Mission an Bord der Raumsonde AMSAT P5-A zum Mars gebracht und auf einer Umlaufbahn um den roten Planeten abgesetzt werden. Dort wird er entfaltet und aufgeblasen, bevor er in die Marsatmosphäre eintaucht. Da „Archimedes“ aufgrund der statischen Auftriebskräfte und seiner geringen Eintrittsmasse sehr langsam absinkt, kann er ein genaues Höhenprofil der Atmosphäre unseres Nachbarplaneten erstellen.

Bei der Parabelflugkampagne, die zwischen dem 28. und 30. Juni im französischen Bordeaux durchgeführt wurde, fanden insgesamt an drei Testtagen 31 so genannte Parabelflüge mit einem Airbus A300 statt. Dabei wurde „Archimedes“ für jeweils etwa 20 Sekunden in einen Zustand der Schwerelosigkeit versetzt, so dass der Auswurf und die Vorentfaltung des Ballonpaketes unter Weltraumbedingungen getestet werden konnte.

Das Raumsondenprojekt zur Erkundung des Mars und seiner Atmosphäre steht unter der Federführung der „Mars Society Deutschland e.V.“ und der AMSAT Deutschland (Amateur Satellite Organisation). Enge Kooperationen bestehen außerdem mit dem Institut für Raumfahrttechnik und dem Institut für Leichtbau der Universität der Bundeswehr München.

Im weiteren Verlauf des Projekts wird „Archimedes“ im IABG-Raumfahrttestzentrum die gesamte Palette der Entwicklungs- und Qualifikationstests durchlaufen. Dazu gehören unter anderem Tests zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV-Tests), Vibrations- und Akustiktests, Weltraumsimulation sowie die Bestimmung der Masseeigenschaften der Marssonde.