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Rumpfteile des neuen Airbus A380 in Dresden gelandet – Sperrung der Autobahn für Weitertransport zum Flughafen

Dresden / Ottobrunn – Ein Schiffstransport mit Teilen des neuen Großraumflugzeugs Airbus A380 hat Dresden erreicht. An diesem Wochenende werden die Elemente auf Spezialtransporter verladen und zum IABG / IMA-Testzentrum transportiert. Dieses Zentrum wurde für die Ermüdungsversuche am Airbus A380 am Flughafen Dresden errichtet und in 2003 in Betrieb genommen. Dort wird die IABG mbH in ihrer Dresdner Niederlassung das Flugzeug zusammen mit ihrer Partnerfirma IMA GmbH Dresden testen. Für den Transport zum Flughafen wird die Autobahn A4 gesperrt.

Vor rund zwei Wochen waren Schubverbände mit den drei Rumpfsektionen des größten und modernsten Passagierflugzeugs der Welt vom Hamburger Airbus-Werk gestartet. Nach rund 570 Kilometern auf der Elbe erreichten sie gestern die sächsische Landeshauptstadt. Freitag- und Samstagnacht wird ihre hochwertige Ladung jeweils ab 23 Uhr gelöscht. Zu diesem Zweck wird neben der Autobahnbrücke bei Kaditz ein Kran in Stellung gehen. Das schwere Gerät, das bis zu 800 Tonnen heben kann, wird die Fracht in den beiden Nächten vorsichtig von den Bargen in der Elbe auf spezielle Tieflader auf der Autobahn setzen.

Sowohl für die Dauer der Verladung als auch für den anschließenden Transport wird die A4 zwischen den Anschlussstellen Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt für ca. 2 Stunden in Richtung Görlitz voll gesperrt. Nach derzeitigen Planungen wird diese Sperrung in der Nacht zum Samstag und in der Nacht zum Sonntag jeweils von 23 Uhr bis 1 Uhr morgens dauern. Einsatzkräfte der Polizei werden den Verkehr entsprechend umleiten. Die Fahrtroute der Spezialtransporter mit den Airbusteilen führt zunächst auf der A4 von der Elbbrücke bis zur Ausfahrt Hellerau. Von dort geht es weiter durch die Ortsteile Hellerau und Rähnitz zum Betriebsgelände des Dresdner Flughafens. Endstation ist schließlich die A380-Testhalle von IABG und IMA am Flughafen Dresden.

In der Halle werden die Rumpfteile der A380 in das Versuchsgerüst integriert und von einem Team der Firma Airbus zusammengebaut. Bis August 2005 komplettieren Ingenieure der IABG und der IMA den Versuchsaufbau und erproben die Anlage. Im September nächsten Jahrs beginnt dann der weltweit größte Ermüdungsversuch an einem Zivilflugzeug. Dabei werden innerhalb von 26 Monaten rund 47.500 Flüge simuliert. Das entspricht einem Serviceeinsatz des Airbus A380 von rund 25 Jahren. Während des Fluges eines Airbus A380 ist das Flugzeug vielen Belastungen ausgesetzt, die in der Testanlage wirklichkeitsnah aufgebracht werden. Nach 5.000 erfolgreich simulierten Flügen kann der Airbus A380 im Jahre 2006 bei den Fluggesellschaften in den Einsatz gehen, während der Betriebsfestigkeitsversuch noch bis ins Jahr 2008 fortgeführt wird.

Airbus hatte die IABG im Herbst 2002 damit beauftragt, den Lebensdauertest für die A380 durchzuführen. Das Hightech-Unternehmen aus Ottobrunn hat über 40 Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet. Die IABG beauftragte wiederum ihre Partnerfirma IMA, u. a. den Transport des Prüflings von Hamburg nach Dresden technisch und logistisch zu planen. Die IMA hatte bereits im Jahre 2000 die Logistik für den Transport der A380 Teile von Hamburg als eine Voraussetzung für den Ermüdungstest in Dresden erarbeitet. Mit Hilfe der Deutschen Binnenrederei und der Spedition Kübler aus Schwäbisch-Hall sowie der Spedition Thömen sind die drei Rumpfsektionen unversehrt nach Sachsen überführt worden. Jetzt fehlen noch die beiden Tragflügel. Sie befinden sich derzeit auf der Elbe und werden Anfang Oktober in Dresden erwartet.

Weitergehende Informationen

  • Airbus A380: Per Schiff von Hamburg nach Dresden für Ermüdungsversuche bei der IABG (11.09.04)
  • Neue Testhalle für den Airbus A380 in Dresden eingeweiht (12.12.03)
  • Airbus A380 wird in Dresden getestet - Airbus vergibt Auftrag an IABG (12.11.02)