Fernhantierungssysteme für den kerntechnischen Einsatz
Mit der Reaktorkatastrophe von Fukushima Daiichi im Jahr 2011 musste die Weltöffentlichkeit erkennen, welche Schwierigkeiten sich bei nuklearen Notfällen ergeben und wie wichtig ein spezialisierter, innerbetrieblicher Notfallschutz ist. In Deutschland übernimmt diese Aufgabe die Kerntechnische Hilfsdienst GmbH (KHG), die in Karlsruhe u.a. fernbedienbare Manipulator-Systeme unterschiedlicher Größe vorhält und im Einsatzfall vor Ort Arbeiten unter hoher Dosisleistung (Kontamination) ausführen kann. Auf Basis eines marktüblichen fernbedienbaren Kleinbaggers, der schon mehrfach in kerntechnischen Rückbauprojekten zum Einsatz kam, hat die IABG das HMS für die KHG entwickelt.
Kundenvorteile
- Mit dem HMS steht der Kerntechnische Hilfsdienst GmbH ein weiteres sehr vielfältig einsetzbares Manipulator-System zur Verfügung.
- Der modulare Aufbau der Steuerung und die Verwendung von marktverfügbaren Komponenten nach Industriestandard garantiert auch über den geforderten Zeitraum von 15 Jahren eine Ersatzteilversorgung und bietet die Möglichkeit, das Fahrzeug auf- oder umzurüsten, sollte dies erforderlich sein.
Technische Daten des HMS
- Einsatzfähigkeit von – 40°C bis +55°C
- Dosisleistung bis 100 Gy/h (kumuliert bis 10.000 Gy)
- Max. Fahrgeschwindigkeit von 5 km/h
- Watfähigkeit des Basisfahrzeugs: 550 mm, Steigfähigkeit: 29°
- Einsatzfähigkeit diverser Werkzeuge wie Manipulator, Betonfräse, Tieflöfflel, Gabelstapleraufsatz, Pulverisierer, Hammer, Schrottschere, Sortiergreifer und Fassgreifer
- Notbergung des Basisfahrzeugs bei technischem Defekt über eigenes Notbergesystem möglich
- 12 Kameras und diverse Sensoren zur Bestimmung der radiologischen und thermischen Umgebungsbedingungen sowie der Luftzusammensetzung