In elektrohydraulischen Antriebssystemen wird anstelle von konventionellen servohydraulischen Antrieben die Hydraulikflüssigkeit nicht über Servo- oder Proportionalventile gesteuert, sondern direkt von einer drehzahlgeregelten Pumpe bereitgestellt. Diese Pumpe – in der Regel eine hocheffiziente Radialkolbenpumpe – wird von einem frequenzgeregelten Servomotor angetrieben. Die Bewegung des Hydraulikzylinders erfolgt, indem Öl aktiv zwischen den beiden Zylinderkammern gefördert wird. Durch Anpassung der Pumpendrehzahl kann die gewünschte Kolbengeschwindigkeit präzise und verlustarm eingestellt werden.
Im Vergleich zur klassischen Servohydraulik bietet dieses Konzept entscheidende Vorteile: In einem konventionellen servohydraulischen System wird der Ölstrom kontinuierlich durch einen Servoventil geregelt, was erhebliche Energieverluste verursacht. Nicht genutzte Hydraulikenergie wird dabei als Wärme abgeführt, wodurch zusätzliche Kühlsysteme notwendig sind, die wiederum Energie benötigen. Bei der elektrohydraulischen Antriebstechnik entfallen diese Drosselverluste vollständig, da der Volumenstrom direkt und bedarfsgerecht erzeugt wird. Dies steigert nicht nur die Energieeffizienz erheblich, sondern ermöglicht auch die Rekuperation: In Phasen, in denen das Prüfobjekt Energie freisetzt – etwa beim Entlasten nach einer Belastungsphase –, kann die Rückflussenergie vom Servomotor im Generatorbetrieb zurückgewonnen, zwischengespeichert und für spätere Belastungszyklen genutzt werden. Dadurch werden nicht nur die Betriebskosten weiter gesenkt, sondern auch die Anforderungen an externe Kühlsysteme drastisch reduziert.