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IABG übergibt als Generalunternehmer den Großprüfstand MAXI an die Bundeswehr

Der weltweit einzigartige, multiaxiale Prüfstand für radgetriebene Landfahrzeuge (MAXI) wurde erfolgreich im Mai 2022 an die Bundeswehr übergeben. In ihrer Rolle als Generalunternehmer erstellte die IABG den schlüsselfertigen Prüfstand.

Auf der Liegenschaft der Wehrtechnischen Dienststelle WTD 41 in Trier steht das bisher größte Testsystem zur Qualifizierung militärischer Radfahrzeuge der Bundeswehr. Ausgelegt ist der Prüfstand für Fahrzeuge mit einer Gesamtmasse von bis zu 45 Tonnen. Das geht weit über das hinaus, was vergleichbare Prüfstände im zivilen Automotive- oder Nutzfahrzeugbereich derzeit leisten. MAXI kann sowohl für den Betrieb von Fahrzeugen mit bis zu vier Achsen als auch für einen Parallelbetrieb für zwei zweiachsige Fahrzeuge konfiguriert werden.

Die IABG hat als Generalunternehmer dieses anspruchsvolle Projekt verantwortet - von der Konzeption über das Systems Engineering bis zur Realisierung des hochkomplexen Prüfstands. Mit der erfolgreichen Übergabe an den Kunden wird nun Vollzug gemeldet. Dass dies „in time, budget, and quality“ gelang, erfüllt alle Beteiligten mit großem Stolz.

Am Beispiel MAXI wird unsere Ambition „From Test Track to Test Rig” ersichtlich: Zigtausende Kilometer, die für die Fahrerprobung bislang real im Gelände abgefahren werden mussten, können nun deutlich schneller auch im 24/7-Betrieb auf dem Prüfstand abgebildet werden. Was im Gelände oft mehrere Monate in Anspruch nimmt, leistet der Prüfstand in nur wenigen Tagen oder Wochen. Da die Beeinflussungen durch Fahrer, Wetterbedingungen und Erosion der Naturbahnen entfallen, wird die Reproduzierbarkeit der Fahruntersuchungen deutlich erhöht. Damit wird zudem eine laborhafte Ursache-Wirkungs-Analyse möglich.

Im Oktober 2021 startete der Einbau des ersten Prüflings mit anschließenden Betriebslastennachfahrversuchen. Am Ende dieser äußerst intensiven Erprobung erfolgte die Gesamtabnahme durch die Bundeswehr.
 

Was MAXI weltweit einzigartig macht:

  • Der Prüfstand ist für Fahrzeuge mit einer Gesamtmasse von 2 bis zu 45 Tonnen ausgelegt.
  • Mit seiner flexiblen Architektur nimmt er Fahrzeuge mit bis zu 4 Achsen und 8 x 8 Antrieben in verschiedenen Konfigurationen auf.
  • Der Prüfstand bildet realitätsgetreu sämtliche Fahrzeugbelastungen ab, die auf den Erprobungstrecken der WTD 41 entstehen (Vertikalbeschleunigungen, Längs- und Seitenkräfte im Frequenzbereich 0 - 50 Hz).
  • Bei Fahrmanöversimulationen wird das Fahrzeug in Längs- und Seitenrichtung über zwei passive Fesselungselemente gehalten.
  • Je nach Prüfaufgabe kann der Prüfstand reifengekoppelt mit bis zu acht Hydrostempeln und radträgergekoppelt über vier Belastungseinheiten in unterschiedlichen Kombinationen betrieben werden.
  • Zur schwingungsmechanischen Entkopplung vom Gebäude ist das gesamte Prüfsystem auf einem 2.000 t schweren Schwingfundament der Größe 18 x 12 Meter gelagert.
  • Die hochperformante Hydraulikversorgung liefert mit 5.000 l/min den benötigten Öldurchfluss über eine Ringleitung an die entlang des Spannfelds angeordneten Anschlusseinheiten.
  • Digitale Zwillinge unterstützten die Absicherung der Abnahmeversuche.

Video zum Prüfstand